Warnemünde lässt in 1.Pokalrunde Würzburg den Vortritt / A.Schulz & F.Collin Adé

31.10.2016 - Jörg Behlendorf

Nach mutigem Auftritt unterliegt die HSG Warnemünde dem Bundesligaaufsteiger Würzburg im deutschen Pokal

Am Samstagnachmittag gegen 16Uhr ertönte die Sirene und der Abpfiff zum deutschen Wasserball-Pokal in der Rostocker Neptunschwimmhalle. Zweitligist HSG Warnemünde empfing den Bundesligisten SV Würzburg 05. Scheinbar verliessen nur Sieger das Becken, denn in allen Gesichtern glänzte ein wenig Freude. Die Bayern hatten zwar mit 19:5 gewonnen, doch auch die Warnemünder konnten stolz auf ihre Leistung sein. Einen Bundesligisten hat die HSG nämlich nicht alle Tage vor der Nase.

Als um 15Uhr das Spiel begann, zeigten die Würzburger sofort ihre Klasse und zogen schnell auf 4:0 davon, doch Warnemünde legte die Scheu ab und begann seinerseits Wasserball zu spielen. Der europapokalerfahrene Klaus Einhorn (damals mit dem OSC Potsdam) verkürzte sehenswert auf 1:4 und steuerte eine Minute vor der 1.Viertelpause noch den 2:5-Anschlusstreffer bei. Im 2.Abschnitt gelang vor allem der HSG im Angriff zu wenig und der Gästekeeper fischte alle Bälle ab, so dass es mit einem vorentscheidenden 2:10-Rückstand aus Warnemünder Sicht in die Halbzeitpause ging.

Betreuer Rene Plaeschke und Spielertrainer Christian Koth mahnten gleichermassen an, dass die Angriffszeit besser genutzt werden müsse und dass man in der Verteidigung den starken Würzburger Center besser doppeln müsse. „Wir haben phasenweise sehr guten Wasserball gespielt, schöne Kombinationen gezeigt und immer wieder den Torabschluss gesucht, doch die Bayern waren eben eine Klasse besser, dass mussten wir einfach anerkennen und so konnten wir ohne Druck agieren und haben im Kollektiv unser Bestes gegeben. Es waren 3-4 Kontertore zu viel und ebenso viele Grosschancen haben wir auch liegen gelassen. Die Niederlage geht in Ordnung aber die Differenz von 14 Treffern hätten wir nicht zulassen dürfen,“ sagte ein dennoch sichtlich zufriedener Spielertrainer Christian Koth nach dem Spiel.

Immerhin funktionierte sein Team in Halbzeit zwei deutlich besser. Klaus Einhorn erzielte seinen dritten Treffer zum 3:11-Zwischenstand. Kapitän Jörg Behlendorf netzte nach toller Vorarbeit von Nico Beuster zum 4:14 ein und im Schlussviertel belohnte Nico Beuster sich und sein Team mit dem Tor des Tages. Als die Angriffszeit noch 1 Sekunde anzeigte, überraschte er per Heber aus rechter Position den Würzburger Keeper zum 5:17. Dass am Ende die Gäste nur noch auf den 5:19(2:5, 0:5, 2:5, 1:4)-Endstand erhöhten, lag auch am guten Warnemünder Keeper Philipp Steidler. Für beide Teams endete somit die 1.Pokalrunde versöhnlich.

Zumindest an dieser Stelle, endeten vorerst auch zwei Spielerkarrieren bei der HSG. Alexander Schulz ackerte ein letztes Mal auf Center. Er absolvierte sein Staatsexamen in Medizin und verlässt die HSG in Richtung Berlin. Etwas weiter weg verschlägt es zunächst Youngster Fabian Collin. Der Abiturient geht für ein halbes Jahr nach Neuseeland. Beiden Spielern steht selbstverständlich die Tür zur Rückkehr jederzeit offen. Für den Rest der Warnemünder, geht es nach diesem Wasserball-Leckerbissen nun zurück in die Vorbereitung auf die anstehende 2.Liga-Nord-Saison, die am 1.Dezemberwochenende beginnt. „Es liegt noch ein bissl Arbeit vor uns, aber wir sind guter Dinge für die neue Spielzeit,“ sagt Warnemündes Aussenstürmer Niklas Heese. Der deutsche Pokal ist somit Geschichte und der Fokus gilt der 2.Liga-Nord, mit den zukünftigen Gegnern Laatzen, Waspo Hannover II , White Sharks Hannover II, Hildesheim, Poseidon Hamburg II und Hamburger TB62.

HSG gegen Würzburg :
Keeper Philipp Steidler – Paul Helm, Fabian Collin, Klaus Einhorn (3 Tore), Rick Plaeschke, Niklas Heese, Tim Wellnitz, Roman Gruchow, Nico Beuster (1), Spielertrainer Christian Koth, Kapitän Jörg Behlendorf (1), Jacob Gross, Alexander Schulz, Betreuer Rene Plaeschke

im bild: jörg behlendorf, copyrights pic by hsg w.